Wer sucht, was wir bieten, wird uns finden
Langsam, aber sicher, nimmt das Haus Gestalt an. Florian vom Holzwerk montiert mit seinem Lernenden die restaurierten Tischblätter auf die Horgen-Glarus-Beine – wir sind baff, wie schön sie herausgekommen sind. Er hat die Tischplatten neu geleimt, sie abgeschliffen und geölt. Und man muss sagen: die Tische erstrahlen im alten Glanz! - Von den 13 Tischen können wir nur 8 behalten. Wir müssen uns entscheiden, welche. Die andern werden wir schweren Herzens an Menschen verkaufen, die wie wir Klassiker-Möbel lieben.
Die Radiatoren sind neu gespritzt, die Heizung läuft endlich wieder. Zumindest fast. Als das Warmwasser ewig auf sich warten lässt, lächelt Hansruedi Huggler, unser Sanitär, verschmitzt: „Die Pumpe da ist gar nicht angeschlossen.“ Kein Wunder also, dass das heisse Wasser nicht zirkuliert. Huggler hat gut lachen, er hat die Heizung nicht montiert und muss bei seinen Arbeiten schauen, dass das restliche Material noch geliefert wird.
Denn natürlich läuft nicht alles nach Plan. Manchmal fehlt ein Arbeiter, manchmal blockiert eine Arbeit die Montage der Türzarge, manchmal steht der Elektriker mit seinem Kabel, wo gerade der Maler streichen will. So geht’s zu auf der Zielgeraden einer Baustelle – und doch, mit jedem Tag wird es stimmiger. Wir stellen aber fest, dass auch hier das Paretoprinzip gilt. 80 Prozent der Arbeiten sind in 20% der Zeit erledigt und nun geht’s ums Fertigstellen. Immer wieder werden wir gefragt: „Wann eröffnet ihr?“ Unsere Antwort: „Das Datum ist längst vorbei.“
Aber wir haben einen neuen Plan: Am 7. November laden wir alle Handwerker zu einem Fertigstellungsfest ein – ein grosses Danke an jene, die dieses Haus mitgeschaffen haben. Ab dann wollen wir im kleinen Kreis mit ersten Buchungen starten. Gäste, die Schwendi mit uns erproben und mithelfen, die Abläufe reibungslos zu gestalten und uns Rückmeldungen geben. Möchtest du einer dieser Gäste sein, lass es uns wissen.
Ab Dezember folgt das sanfte Opening. Wer uns findet, darf buchen. Wir sehen davon ab, das Haus auf Airbnb und Booking anzubieten. Denn wir wollen die richtigen Gäste, nicht einfach viele. Ein erfahrener Hotelier sagte kürzlich: „Lieber ein Zimmer leer als der falsche Gast.“ Das hat bei uns angeklungen.
Denn Schwendi war nie als konventionelles Hotel gedacht. Es soll ein Ort sein, der zum Nachdenken, Geniessen und Loslassen einlädt - ein moderner Pilgerort. Ein Ort für Menschen, die nicht im Schnellzug leben wollen, sondern anhalten, bevor sie weitergehen.
Unsere Philosophie ist einfach: Wer sucht, was wir bieten, wird uns finden.